Suchttherapie in Hamburg Altona Ottensen & Hohwacht Plön Holstein
Abhängigkeiten
Dieses Foto, das den Moment einer gewaltigen Befreiung am Pazifischen Ozean nach einer langen Lebensreise festhält, erinnert manche Lebenskünstler an das Gefühl, sich von einer Abhängigkeit zu befreien.
Dipl.-Psych. Egon Molineus, Psychologischer Psychotherapeut, Verhaltenstherapeut und Coach, verfügt über langjährige Erfahrung in der Arbeit mit Suchtkranken. Er war mehrere Jahre in einer ambulanten Suchtambulanz sowie auf einer stationären Suchtstation in einer Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie tätig. Derzeit bietet er seine Unterstützung für Menschen mit Abhängigkeiten in seiner eigenen Praxis für Coaching und Psychotherapie in Hamburg Altona Ottensen sowie in Hohwacht an der Ostsee im Kreis Plön in Schleswig-Holstein an. Er behandelt dabei Suchterkrankungen in den folgenden Bereichen:
- Verhaltenssüchte (Substanzungebundene Abhängigkeiten):
- Spielsucht
- Mediensucht (Fernseh-, Handy-, Internet- und Computerspielsucht)
- Arbeitssucht
- Kaufsucht
- Sexsucht, Sexualsucht, Hyperlibido, Hypererotizismus, Sexualzwang, Sexualabhängigkeit, Sexaholismus, Zwanghaftes Sexualverhalten, Erotomanie, Satyriasis, Donjuanismus, Nymphomanie
- Sportsucht
- Pornographiesucht
Funktion einer Suchtstörung
Verhaltensanalyse der Sucht
Leiden Sie an einer Suchtstörung?
Was steckt hinter dieser problematischen Bewältigungsstrategie?
Eine Suchtstörung zielt darauf ab, unangenehme Gefühle zu vermeiden und sofort Glückshormone zu erzeugen. Sie belohnt also augenblicklich, anstatt langfristige Lösungen anzustreben.
Substanzungebundene Abhängigkeiten
Verhaltenssucht
Symptome einer Verhaltenssucht (Substanzungebundene Abhängigkeit):
- Gedankliche Fixierung: Sind Sie gedanklich ständig mit dem Suchtverhalten beschäftigt? Fokussieren Sie sich zunehmend auf ein bestimmtes Verhaltensmuster?
- Exzessives Verhalten: Üben Sie das Suchtverhalten in übermäßiger Weise aus? Verbringen Sie viel Zeit damit, sich diesem Verhalten zu widmen? Dazu können Gewohnheiten wie exzessives Spielen, übermäßiger Medienkonsum, zwanghaftes Arbeiten, übermäßiger Einkauf, intensiver Sport oder der Konsum von Pornografie gehören.
- Suchtdruck: Verspüren Sie einen starken Wunsch oder gar einen Zwang, das Suchtverhalten auszuführen?
- Impulskontrollstörung: Haben Sie Schwierigkeiten, Ihre Impulse zu kontrollieren? Erleben Sie einen Kontrollverlust, wenn es darum geht, das Verhalten zu beginnen, zu beenden oder in einem angemessenen Maß auszuführen?
- Entzugssymptome: Treten bei Ihnen Entzugssymptome auf, wenn Sie das Verhalten reduzieren oder einstellen?
- Toleranzentwicklung: Müssen Sie das Verhalten in zunehmendem Maße ausführen, um die gleiche Wirkung zu erzielen, die früher durch geringere Intensität erreicht wurde?
- Vernachlässigung anderer Interessen: Vernachlässigen Sie andere Hobbys oder Interessen zugunsten des Suchtverhaltens?
- Fortsetzung trotz negativer Folgen: Führen Sie das Verhalten weiter aus, obwohl es bereits zu eindeutig schädlichen Folgen wie depressiven Verstimmungen oder einer Verschlechterung Ihrer kognitiven Funktionen geführt hat?
ICD-10-Diagnosen bei Verhaltenssucht
- F63 Abnorme Gewohnheiten und Störungen der Impulskontrolle
- F63.0 Pathologisches Spielen
- F63.8 Sonstige abnorme Gewohnheiten und Störungen der Impulskontrolle
- F63.9 Abnorme Gewohnheit und Störung der Impulskontrolle, nicht näher bezeichnet
verhaltenstherapeutische Strategien bei Verhaltenssüchte (Substanzungebundene Abhängigkeiten)
Behandlung in Hamburg und Schleswig-Holstein
Verhaltenssüchte, auch bekannt als substanzungebundene Abhängigkeiten, umfassen eine Vielzahl von süchtigen Verhaltensweisen, wie z.B. Spielsucht, Internetsucht, Kaufsucht oder Arbeitssucht. Diese Süchte zeichnen sich durch zwanghaftes Verhalten aus, das oft negative Konsequenzen hat, jedoch ohne den Konsum einer suchterzeugenden Substanz.
Die Verhaltenstherapie hat sich als besonders wirksam bei der Behandlung dieser Suchtformen erwiesen. Hier sind einige der zentralen verhaltenstherapeutischen Strategien, die in der Therapie von Verhaltenssüchten eingesetzt werden:
- Verhaltensanalyse und Identifikation von Auslösern
- Ziel: Identifizierung der spezifischen Auslöser und der Bedingungen, die das süchtige Verhalten begünstigen.
- Methode: Die Patienten führen oft ein Tagebuch oder Protokoll, um ihre Gedanken, Gefühle und Handlungen in Situationen zu dokumentieren, in denen das süchtige Verhalten auftritt. Dies hilft, Muster zu erkennen und Verständnis für die auslösenden Faktoren zu entwickeln.
- Kognitive Umstrukturierung
- Ziel: Veränderung dysfunktionaler Gedankenmuster, die das süchtige Verhalten aufrechterhalten.
- Methode: Der Therapeut arbeitet mit dem Patienten, um irrationale Überzeugungen (z.B. "Ich brauche das Glücksspiel, um mich gut zu fühlen") zu identifizieren und durch realistischere, hilfreiche Gedanken zu ersetzen.
- Expositionsverfahren
- Ziel: Reduktion der Anziehungskraft und des Verlangens nach dem süchtigen Verhalten.
- Methode: Der Patient wird kontrolliert und schrittweise mit den Situationen konfrontiert, die das Verlangen auslösen, ohne jedoch das süchtige Verhalten auszuüben. Dies hilft, die emotionale Reaktion auf die Auslöser zu schwächen.
- Verstärkerplanung und Belohnungssysteme
- Ziel: Förderung alternativer, positiver Verhaltensweisen.
- Methode: Positive Verhaltensänderungen werden durch Belohnungen verstärkt, z.B. durch positive Rückmeldungen, Privilegien oder selbst gesetzte Ziele. Dies hilft dem Patienten, neue Verhaltensweisen zu etablieren, die das süchtige Verhalten ersetzen können.
- Training sozialer Kompetenzen
- Ziel: Verbesserung der zwischenmenschlichen Fähigkeiten, die oft bei Süchtigen beeinträchtigt sind.
- Methode: Durch Rollenspiele und andere Übungen lernen die Patienten, soziale Situationen besser zu meistern, Konflikte zu bewältigen und ihre Bedürfnisse auf gesunde Weise auszudrücken.
- Problemlösetraining
- Ziel: Förderung der Fähigkeit, alltägliche Probleme konstruktiv zu bewältigen.
- Methode: Der Patient erarbeitet zusammen mit dem Therapeuten Lösungen für konkrete Probleme, die oft im Zusammenhang mit der Sucht stehen, z.B. finanzielle Schwierigkeiten oder Konflikte in Beziehungen.
- Rückfallprävention
- Ziel: Langfristige Aufrechterhaltung der Abstinenz bzw. Kontrolle über das süchtige Verhalten.
- Methode: Es werden Strategien entwickelt, um frühzeitig auf Rückfallsignale zu reagieren und alternative Handlungsweisen zu finden. Dazu gehört auch die Erarbeitung eines Notfallplans für Situationen, in denen das Risiko eines Rückfalls besonders hoch ist.
- Achtsamkeitsbasierte Verfahren
- Erhöhung des Bewusstseins für eigene Gedanken und Gefühle, ohne sofort darauf zu reagieren.
- Methode: Techniken wie Meditation oder Achtsamkeitstraining werden eingesetzt, um den Patienten zu helfen, impulsive Reaktionen zu kontrollieren und einen bewussteren Umgang mit Suchtdruck zu entwickeln.
Diese Strategien werden in der Regel individuell an den Patienten angepasst, basierend auf der spezifischen Art der Verhaltenssucht und den persönlichen Ressourcen des Patienten. Sie sind darauf ausgerichtet, sowohl das süchtige Verhalten selbst als auch die zugrunde liegenden psychologischen und sozialen Faktoren zu adressieren, um eine nachhaltige Veränderung zu erreichen.
Kaufsucht
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Therapieziele und Therapieplan bei pathologischem Kaufverhalten
Was wir gemeinsam erreichen möchten
Wenn Sie unter krankhaftem Kaufverhalten leiden, wissen Sie wahrscheinlich bereits, wie belastend dieser Zustand sein kann. Die gute Nachricht ist: Kaufsucht ist behandelbar, und es gibt wirksame Wege heraus. In der Therapie arbeiten wir daran, dass Sie wieder die Kontrolle über Ihr Kaufverhalten gewinnen und ein zufriedeneres Leben führen können.
Unsere Hauptziele sind:
Wieder Kontrolle gewinnen: Sie lernen, Kaufimpulse zu erkennen und ihnen nicht mehr hilflos ausgeliefert zu sein. Ungeplante Käufe werden deutlich seltener.
Neue Wege finden, mit Gefühlen umzugehen: Statt durch Einkaufen versuchen Sie, sich besser zu fühlen, entwickeln Sie gesündere Strategien für schwierige Momente.
Finanzielle Sicherheit zurückgewinnen: Gemeinsam erstellen wir einen realistischen Finanzplan und arbeiten daran, bestehende Schulden abzubauen.
Sich wieder wohler fühlen: Die Schuld- und Schamgefühle nach dem Kaufen werden weniger. Sie gewinnen inneren Frieden zurück.
Darüber hinaus arbeiten wir daran, dass Ihr Selbstwertgefühl nicht mehr von Käufen oder Besitz abhängt, dass Sie besser mit Stress umgehen können und dass Sie ein tragfähiges soziales Netz um sich herum aufbauen.
Wie die Therapie abläuft
Die Behandlung der Kaufsucht folgt keinem starren Schema. Jeder Mensch ist anders, und deshalb passen wir den Therapieweg individuell an Ihre Situation an. Manche Themen bearbeiten wir nacheinander, andere parallel – je nachdem, was für Sie gerade wichtig ist.
Verstehen, was geschieht
Am Anfang steht das Verstehen. Wir schauen uns gemeinsam an, wie sich Ihre Kaufsucht entwickelt hat: Wann fing es an? Was sind Ihre persönlichen Auslöser? In welchen Situationen wird der Drang zu kaufen besonders stark?
Ich erkläre Ihnen, wie Kaufsucht funktioniert – wie sich der Teufelskreis aus Belastung, Kaufimpuls, kurzfristiger Erleichterung und anschließender Reue immer weiter dreht. Dieses Verständnis ist wichtig, denn wenn Sie die Mechanismen kennen, können Sie sie durchbrechen.
Wir besprechen auch ganz praktisch, was Kaufsucht für Sie bedeutet: Welche Hoffnungen verbinden Sie mit einer Veränderung? Was würde sich in Ihrem Leben verbessern? Diese Klarheit über Ihre eigenen Ziele gibt Ihnen Kraft für den Weg.
Den Überblick gewinnen
Ein wichtiger erster Schritt ist, dass Sie sich selbst besser beobachten lernen. Dafür führen Sie ein Kauftagebuch – keine Sorge, das ist einfacher als es klingt. Sie notieren einfach: Wann kaufe ich? Was fühle ich vorher? Was denke ich? Was kaufe ich? Und wie fühle ich mich danach?
Beim gemeinsamen Anschauen dieses Tagebuchs entdecken Sie Muster, die Ihnen vorher vielleicht nicht bewusst waren. Vielleicht kaufen Sie besonders am Wochenende? Oder immer, wenn Sie gestresst sind? Oder nach Konflikten? Diese Erkenntnisse sind wertvoll, denn sie zeigen uns, wo wir ansetzen können.
Situationen entschärfen
Wenn wir wissen, was Ihre persönlichen Risikosituationen sind, können wir gezielt gegensteuern. Ein wichtiger Ansatz ist, Versuchungen von vornherein zu reduzieren. Das kann ganz praktisch bedeuten:
Werbe-Newsletter abbestellen, Shopping-Apps vom Handy löschen, andere Wege zur Arbeit nehmen, die nicht an Geschäften vorbeiführen. Vielleicht geben Sie Ihre Kreditkarte einer Vertrauensperson oder nutzen nur noch Bargeld, um ein besseres Gefühl für Ihre Ausgaben zu bekommen.
Das ist keine Bevormundung, sondern eine kluge Strategie. Sie machen es sich selbst leichter, indem Sie Stolpersteine aus dem Weg räumen.
Natürlich können Sie nicht alle Kaufsituationen vermeiden. Deshalb lernen Sie konkrete Techniken, wie Sie mit Kaufimpulsen umgehen können, wenn sie auftreten.
Eine bewährte Methode ist die 48-Stunden-Regel: Nichts wird spontan gekauft, sondern Sie warten immer mindestens zwei Tage. Sie werden überrascht sein, wie oft der Wunsch in dieser Zeit einfach verschwindet.
Wir üben auch die Stopp-Technik: Wenn Sie einen Kaufimpuls spüren, halten Sie bewusst inne, sagen innerlich "Stopp!" und verlassen die Situation. Oder Sie lenken sich ab – rufen jemanden an, gehen spazieren, machen etwas mit den Händen.
Solche Techniken klingen erst einmal einfach, aber sie brauchen Übung. Deshalb trainieren wir sie auch in Rollenspielen oder bei begleiteten Einkaufsgängen, damit Sie im Ernstfall darauf zurückgreifen können.
Für viele Menschen mit Kaufsucht ist das Einkaufen ein Weg, mit unangenehmen Gefühlen umzugehen. Sie fühlen sich leer, einsam, gestresst oder traurig – und kaufen etwas, um sich besser zu fühlen. Das funktioniert kurzfristig, macht langfristig aber alles schlimmer.
Deshalb ist es so wichtig, andere Wege zu finden, mit schwierigen Emotionen umzugehen. Wir schauen uns an: Was genau fühlen Sie eigentlich? Können Sie verschiedene Gefühle voneinander unterscheiden? Und dann: Was brauchen Sie wirklich in diesem Moment?
Sie lernen verschiedene Techniken kennen, die helfen können: Atemübungen, wenn Sie angespannt sind. Progressive Muskelentspannung, wenn der Stress zu groß wird. Achtsamkeitsübungen, um im gegenwärtigen Moment anzukommen statt in Sorgen zu versinken.
Gemeinsam stellen wir Ihren persönlichen "Notfallkoffer" zusammen – eine Sammlung von Strategien, auf die Sie zurückgreifen können, wenn es Ihnen schlecht geht.
Neue Quellen der Freude entdecken
Wenn Einkaufen nicht mehr Ihre Hauptquelle für gute Gefühle sein soll, brauchen Sie Alternativen. Wir erarbeiten eine Liste von Dingen, die Ihnen Freude machen oder früher Freude gemacht haben: Sport treiben, Freunde treffen, kreativ sein, in der Natur sein, lesen, Musik hören, meditieren.
Dann geht es darum, diese Aktivitäten konkret in Ihren Alltag einzubauen. Besonders wichtig ist das für kritische Zeiten – den Freitagabend, das Wochenende, den Tag nach einem stressigen Arbeitstag. Wir planen gemeinsam, wie Sie diese Zeiten mit sinnvollen und schönen Dingen füllen können.
Sie lernen auch, sich selbst zu belohnen, ohne etwas zu kaufen. Eine Belohnung kann sein: Zeit für sich nehmen, etwas Besonderes unternehmen, sich bewusst etwas gönnen, das nichts kostet – ein ausgedehntes Bad, ein Spaziergang bei Sonnenuntergang, ein Telefonat mit einem lieben Menschen.
Unsere Gedanken haben großen Einfluss auf unser Verhalten. Bei Kaufsucht gibt es oft typische Gedanken, die das Kaufen befeuern: "Ich hab es mir verdient", "Das macht mich glücklich", "Das brauche ich unbedingt", "Es ist im Angebot, das wäre dumm, es nicht zu kaufen".
Wir schauen uns solche Gedanken genau an und hinterfragen sie: Stimmt das wirklich? Hat der letzte Kauf Sie tatsächlich glücklich gemacht – und wenn ja, wie lange? Brauchen Sie es wirklich? Oder ist das nur ein Gefühl?
Sie lernen, solche Gedanken zu erkennen und durch realistischere zu ersetzen. Zum Beispiel: "Ich fühle mich gerade schlecht und glaube, dass ein Kauf hilft – aber ich weiß, dass ich mich danach noch schlechter fühle. Ich kann auch etwas anderes tun."
Wir arbeiten auch daran, wie Sie über sich selbst denken, besonders wenn es um Ihren Selbstwert geht. Viele Menschen mit Kaufsucht haben das Gefühl, durch Käufe oder Besitz wertvoller zu werden. Das ist eine Illusion, aber eine hartnäckige. Gemeinsam entwickeln wir ein gesünderes Selbstbild.
Am Selbstwert arbeiten
Hinter der Kaufsucht verbirgt sich oft ein fragiler Selbstwert. Vielleicht haben Sie das Gefühl, nur mit den richtigen Dingen, der richtigen Kleidung oder dem richtigen Aussehen wertvoll zu sein. Vielleicht versuchen Sie, durch Käufe ein inneres Loch zu füllen.
In der Therapie schauen wir uns an, woher diese Selbstwertprobleme kommen. Wir identifizieren Ihre echten Stärken und Qualitäten – die haben nichts mit Besitz zu tun. Wir arbeiten daran, dass Sie sich selbst mehr wertschätzen können, so wie Sie sind.
Sie lernen auch, unabhängiger von der Meinung anderer zu werden. Es ist in Ordnung, wenn nicht alle Sie mögen oder bewundern. Ihr Wert hängt nicht davon ab, was andere denken oder was Sie haben.
Biografische Wurzeln verstehen
Manchmal hilft es, weiter in die Vergangenheit zu schauen. Wie war das mit Geld und Konsum in Ihrer Familie? Wurden Sie als Kind mit Geschenken belohnt oder getröstet? Gab es Mangel, den Sie jetzt ausgleichen wollen? Oder war Konsum schon immer ein wichtiges Thema?
Wir schauen auch auf tieferliegende emotionale Themen: Gibt es ein Gefühl innerer Leere? Fühlen Sie sich oft einsam? Gab es Verluste oder Verletzungen in Ihrem Leben, die nicht verarbeitet sind?
Diese Arbeit ist manchmal schmerzhaft, aber auch befreiend. Wenn Sie verstehen, woher Ihre Kaufsucht kommt, verliert sie etwas von ihrer Macht über Sie. Und wir können gezielter an den wahren Problemen arbeiten, nicht nur an den Symptomen.
Einsamkeit und soziale Isolation sind oft Teil des Problems bei Kaufsucht. Vielleicht haben Sie sich zurückgezogen, weil Sie sich schämen. Vielleicht sind Beziehungen zerbrochen wegen der finanziellen Probleme oder wegen Lügen über Ihr Kaufverhalten.
Wir schauen uns Ihre sozialen Beziehungen an: Welche tragfähigen Beziehungen haben Sie? Wo wünschen Sie sich mehr Nähe? Was brauchen Sie an sozialer Unterstützung?
Falls nötig, trainieren wir auch soziale Fertigkeiten: Wie können Sie besser kommunizieren? Wie können Sie Nein sagen? Wie lösen Sie Konflikte? Wie bauen Sie neue Kontakte auf?
Echte menschliche Verbindungen sind eine wichtige Quelle für Lebensfreude und Selbstwert – viel tragfähiger als jeder Kauf.
Die Finanzen in den Griff bekommen
Kaufsucht führt meist zu finanziellen Problemen, und diese Probleme erzeugen Stress, der wiederum zum Kaufen verleitet. Diesen Teufelskreis müssen wir durchbrechen.
Gemeinsam schaffen wir Klarheit über Ihre finanzielle Situation: Welche Schulden gibt es? Welche Einnahmen und Ausgaben haben Sie? Dann erstellen wir einen realistischen Plan: Wie viel können Sie für was ausgeben? Wie können Sie Schulden abbauen?
Falls nötig, vermittle ich Sie auch an professionelle Schuldnerberatung. Manchmal sind die finanziellen Probleme so groß, dass spezialisierte Hilfe sinnvoll ist.
Wir arbeiten auch daran, dass Sie einen gesünderen Umgang mit Geld entwickeln. Geld ist nicht Ihr Wert. Es ist auch nicht die Lösung für alle Probleme. Es ist ein Mittel zum Leben, nicht mehr und nicht weniger.
Rückfällen vorbeugen
Veränderung ist selten ein gerader Weg. Es kann sein, dass Sie zwischendurch wieder einen Rückfall haben. Das ist nicht schlimm – es gehört zum Prozess. Wichtig ist, dass Sie daraus lernen und weitermachen.
Wir erarbeiten einen konkreten Rückfallpräventionsplan: Was sind Ihre persönlichen Warnsignale? Welche Situationen sind besonders riskant? Was können Sie in solchen Momenten tun? Wen können Sie anrufen?
Sie lernen auch, wie Sie mit einem Rückfall umgehen, falls er passiert: nicht aufgeben, nicht in Selbstvorwürfe versinken, sondern analysieren, was passiert ist, und schnell wieder zum hilfreichen Verhalten zurückkehren.
Sie müssen diesen Weg nicht alleine gehen. Ich empfehle die Kombinationstherapie mit Einzeltherapie und Gruppentherapie. Dort treffen Sie Menschen, die ähnliche Erfahrungen haben. Das kann sehr entlastend sein – Sie merken, dass Sie nicht allein sind und dass andere es geschafft haben.
Auch Ihr privates Umfeld kann wichtig sein. Falls Sie es wünschen, können wir Angehörige – Partner, Familie – in die Therapie einbeziehen. Sie können lernen, wie sie Sie am besten unterstützen, und wir können Konflikte bearbeiten, die durch die Kaufsucht entstanden sind.
Weitere psychische Belastungen
Kaufsucht tritt oft zusammen mit anderen psychischen Problemen auf – häufig mit Depressionen oder Angststörungen. Falls das bei Ihnen der Fall ist, behandeln wir auch diese Probleme. Manchmal ist eine zusätzliche psychiatrische Begleitung sinnvoll, besonders wenn Medikamente hilfreich sein könnten.
Es ist wichtig, den ganzen Menschen zu sehen, nicht nur die Kaufsucht. Denn oft hängt alles zusammen, und wenn wir an mehreren Stellen ansetzen, verbessert sich die Situation deutlich.
Wie wir den Erfolg überprüfen
Während der Therapie schauen wir regelmäßig, wie es Ihnen geht und ob wir auf dem richtigen Weg sind. Dafür nutzen wir verschiedene Mittel:
Sie füllen in bestimmten Abständen wieder den Fragebogen zur Kaufsucht aus – so können wir objektiv sehen, ob sich etwas verbessert. Ihr Kauftagebuch zeigt uns, ob Sie seltener kaufen, ob die Ausgaben weniger werden und ob sich Ihre Gefühle verändern. Wir sprechen darüber, wie es Ihnen geht, ob der Leidensdruck abnimmt und ob Sie die gelernten Strategien im Alltag anwenden können.
Diese regelmäßigen Überprüfungen helfen uns, den Therapieplan anzupassen. Wenn etwas nicht funktioniert, probieren wir etwas anderes. Wenn Sie besonders an einem Punkt kämpfen, legen wir dort mehr Gewicht drauf.
Ein individueller Weg
Dieser Therapieplan ist ein Rahmen, kein starres Programm. Jeder Mensch ist anders, jede Kaufsucht hat ihre eigenen Facetten. Deshalb passen wir alles individuell an Sie an.
Manche Menschen brauchen am Anfang vor allem praktische Verhaltenskontrolle, andere müssen zuerst an ihren Emotionen arbeiten. Manche haben schwere finanzielle Probleme, die dringend Aufmerksamkeit brauchen, bei anderen steht die Selbstwertarbeit im Vordergrund.
Wichtig ist: Sie sind nicht passiver Empfänger von Therapie, sondern aktiver Gestalter Ihres Weges. Ihre Erfahrungen, Ihre Bedürfnisse, Ihr Tempo bestimmen, wie wir vorgehen.
Der Ausblick
Die Behandlung von Kaufsucht ist ein Prozess, der Zeit braucht. Aber die Aussichten sind gut: Mit den richtigen Methoden und Ihrer Bereitschaft zur Veränderung können Sie die Kontrolle über Ihr Leben zurückgewinnen.
Sie werden lernen, mit schwierigen Gefühlen umzugehen, ohne zu kaufen. Sie werden Ihren Selbstwert auf solidere Grundlagen stellen. Sie werden finanzielle Stabilität zurückgewinnen. Und Sie werden ein erfüllteres Leben führen, in dem Konsum nicht mehr die Hauptrolle spielt.
Der Weg ist nicht immer leicht, aber er lohnt sich. Und Sie gehen ihn nicht allein.
Kontakt Egon Molineus
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