Depersonalisations- , Derealisationssyndrom
ICD-10: F48.1
Depersonalisation und Derealisation (DDS)
WAS IST DAS?
Depersonalisation und Derealisation sind Zustände, bei denen die Wahrnehmung der eigenen Person oder der Umwelt verändert und als unwirklich empfunden wird.
- Menschen, die unter Depersonalisation leiden, erleben ihre geistige Aktivität oder ihren Körper als fremd oder distanziert, als ob sie sich außerhalb ihres Körpers befinden würden.
- Bei der Derealisation erscheint die Umgebung verändert, oft wie in weiter Ferne, verschwommen oder wie in einem Traum. Beide Phänomene können das Gefühl erzeugen, dass die Welt und das eigene Selbst automatisiert oder unecht wirken.
Depersonalisation
Das Gefühl, weit entfernt oder "nicht wirklich hier" zu sein, beschreibt eine Empfindung der Entfremdung von sich selbst und der eigenen Umgebung. Eigene Gefühle und Erfahrungen erscheinen dabei losgelöst, fern und nicht als die eigenen. Es kann sich so anfühlen, als würden die eigenen Emotionen und Bewegungen zu jemand anderem gehören. Oft entsteht der Eindruck, als ob man in einem Schauspiel mitspielen würde, ohne wirklich Teil der Realität zu sein.
Derealisation
Die Empfindung von Unwirklichkeit ist ein Zustand, in dem die Welt um einen herum seltsam und verfremdet erscheint. Objekte, Menschen oder die gesamte Umgebung wirken dabei oft merkwürdig künstlich oder verzerrt. Es ist, als ob alles seinen Glanz verloren hätte: Farben erscheinen blass und leblos, und die Dinge wirken uninteressant und eintönig.
Dieser Zustand kann auch das Gefühl beinhalten, dass die Umgebung wie eine Bühne wirkt, auf der jeder nur eine Rolle spielt. Die Menschen um einen herum scheinen wie Schauspieler in einem Theaterstück, und alles fühlt sich inszeniert und unecht an. Man hat den Eindruck, als wäre man vom realen Leben abgekoppelt und nur ein Zuschauer in einer seltsamen Aufführung.
Was Depersonalisation-Derealisation NICHT ist
Warum Depersonalisation und Derealisation keine psychotischen Störungen sind noch als Teil der dissoziativen Störungen (Konversionsstörungen) klassifiziert werden:
1. Keine Veränderung der Persönlichkeit: Menschen, die unter Depersonalisation oder Derealisation leiden, erleben keine grundlegende Veränderung ihrer Persönlichkeit. Sie fühlen sich zwar entfremdet von sich selbst oder ihrer Umgebung, erkennen aber weiterhin, wer sie sind und haben keine tiefgreifenden Persönlichkeitsveränderungen.
2. Einsicht in die Ursache: Betroffene erkennen, dass ihre Wahrnehmungsstörungen, wie das Gefühl, von sich selbst oder der Realität distanziert zu sein, nicht von äußeren Kräften oder anderen Personen verursacht werden. Es handelt sich also nicht um Wahnvorstellungen oder fremdgesteuerte Erlebnisse.
3. Intakte Realitätsprüfung: Trotz der Entfremdungsgefühle sind die Betroffenen in der Lage, zwischen ihrer inneren Erfahrung und der äußeren Realität zu unterscheiden. Sie wissen, dass ihre Empfindungen nicht der realen Situation entsprechen, was bei psychotischen Störungen oft nicht der Fall ist.
4. Nicht-psychotisch und keine Vorstufe: Depersonalisation und Derealisation werden nicht als psychotische Störungen betrachtet und kündigen auch keine solche Störung an. Dies bedeutet, dass diese Erlebnisse nicht darauf hindeuten, dass eine Person in naher Zukunft eine Psychose entwickeln wird.
5. Nicht Teil der dissoziativen Störungen: Diese Phänomene werden nicht zu den dissoziativen Störungen (auch Konversionsstörungen genannt) gezählt, weil sie in der Regel nur bestimmte Aspekte der Identität betreffen. Bei dissoziativen Störungen können dagegen schwerwiegendere Beeinträchtigungen auftreten, etwa in der Wahrnehmung, im Gedächtnis oder in der Bewegungsfähigkeit. Depersonalisation und Derealisation betreffen vor allem das Erleben der eigenen Identität, ohne dass es zu umfassenderen Beeinträchtigungen kommt.
Depersonalisation und Derealisation sind zwar belastend, aber keine tiefgreifenden oder psychotischen Störungen und daher sollten auch nicht als solche klassifiziert werden .
Symptome bei Derealisation-Depersonalisation
Aus heiterem Himmel überkommt mich ein Gefühl der Fremdheit, als ob ich nicht wirklich existiere oder von der Welt abgeschnitten wäre. Die Dinge, die ich sehe, wirken auf mich „flach“ und leblos, als ob ich nur ein Bild betrachte. Teile meines Körpers erscheinen mir fremd, als würden sie nicht zu mir gehören.
In Situationen, die normalerweise Angst oder Stress auslösen würden, verspüre ich keine Furcht. Aktivitäten, die mir einst Freude bereiteten, kann ich nicht mehr genießen. Während ich etwas tue, habe ich oft das Gefühl, lediglich ein distanzierter Beobachter meines eigenen Handelns zu sein.
Der Geschmack von Speisen hinterlässt bei mir weder Freude noch Abneigung. Mein Körper scheint manchmal so leicht zu sein, als ob er in der Luft schwebte. Selbst wenn ich weine oder lache, scheint es, als ob ich dabei keine echten Emotionen empfinde. Es kommt mir so vor, als ob ich überhaupt keine Gedanken hätte, und wenn ich spreche, klingt es, als ob ein „Roboter“ die Worte äußert.
Vertraute Stimmen, einschließlich meiner eigenen, klingen plötzlich fern und unwirklich. Ich habe das Gefühl, als ob meine Hände oder Füße ihre Größe verändert hätten, als wären sie kleiner oder größer geworden. Meine Umgebung erscheint mir manchmal so unwirklich, als ob ein Schleier zwischen mir und der Außenwelt läge.
Es fühlt sich an, als ob kürzlich geschehene Ereignisse bereits lange zurückliegen. Dinge, die ich heute Morgen getan habe, wirken auf mich, als hätte ich sie vor Wochen erlebt. Manchmal sehe ich „Traumbilder“, in denen ich mich selbst von außen betrachte, als ob ich mich in einem Spiegel sehe.
Ich fühle mich von meinen eigenen Erinnerungen an Ereignisse meines Lebens abgetrennt, als ob ich nicht wirklich daran beteiligt gewesen wäre. Neue Situationen kommen mir seltsam vertraut vor, als hätte ich sie schon einmal erlebt. Plötzlich bemerke ich, dass ich jede emotionale Verbundenheit zu meinen Familienmitgliedern und engen Freunden verliere.
Gegenstände in meiner Umgebung erscheinen mir kleiner oder weiter entfernt. Es fühlt sich an, als ob ich die Dinge, die ich berühre, nicht richtig spüren könnte, als ob ich nicht wirklich derjenige wäre, der sie berührt. Ich habe das Gefühl, nicht fähig zu sein, mir Dinge bildlich vorzustellen, wie etwa das Gesicht eines vertrauten Freundes oder einen bekannten Ort.
Wenn ein Teil meines Körpers schmerzt, empfinde ich diesen Schmerz seltsam abgetrennt, „als ob es der Schmerz eines anderen wäre“. Manchmal habe ich das Gefühl, mich außerhalb meines Körpers zu befinden. Wenn ich mich bewege, scheint es, als ob ich meine Bewegungen nicht selbst steuere, sodass ich mir „automatenhaft“ und mechanisch vorkomme, wie ein „Roboter“.
Gerüche rufen in mir weder angenehme Empfindungen noch Ekel hervor. Meine Gedanken wirken auf mich, als wären sie unabhängig von mir, und ich fühle mich von ihnen abgelöst. Manchmal muss ich mich selbst berühren, um sicherzugehen, dass ich einen Körper habe und wirklich existiere.
Es scheint, als ob ich körperliche Empfindungen wie Hunger und Durst verloren habe, und das Essen oder Trinken erscheint mir wie eine automatische Routine. Früher vertraute Orte wirken auf mich plötzlich fremd, als hätte ich sie nie zuvor gesehen. Wenn ich in den Spiegel schaue, erkenne ich mich selbst nicht wieder.
Mögliche prädisponierende Bedingungen:
- Ängstlichkeit.
- Vermeidungstendenz.
- Geringe Toleranz für Unsicherheit.
- Unzulänglichkeit.
Mögliche Auslöser von Depersonalisation Derealisation:
- Stresserlebnisse.
- Psychosoziale Belastungen.
- Traumatische Erlebnisse (Tod, Trennung, Verlust, Unfall).
Mögliche Funktion vom Depersonalisations-Derealisation-Syndrom
DDS-Funktionsanalyse
Das Depersonalisations-Derealisation-Syndrom kann als eine psychische Schutzreaktion verstanden werden, die dem Betroffenen dabei hilft, mit überwältigenden oder bedrohlichen Situationen umzugehen. Bei Menschen mit DDS ist das Erleben der eigenen Person (Depersonalisation) oder der Umgebung (Derealisation) verändert, was oft als ein Gefühl der Entfremdung beschrieben wird. Dieses Gefühl kann eine Form des Vermeidungsverhaltens darstellen, das als Fluchtmechanismus dient.
Durch die Depersonalisation distanziert sich der Betroffene unbewusst von sich selbst, was dazu führt, dass intensive emotionale Erfahrungen oder belastende Gedanken abgeschwächt wahrgenommen werden. In ähnlicher Weise kann die Derealisation dazu führen, dass die Außenwelt als unwirklich oder verfremdet erlebt wird, wodurch bedrohliche oder schmerzhafte Aspekte der Umgebung weniger belastend erscheinen.
In diesem Sinne kann das DDS als eine unbewusste Strategie zur Vermeidung des vollen Erlebens der Wirklichkeit interpretiert werden. Die Betroffenen versuchen, durch diese Distanzierung eine gewisse Kontrolle oder einen Schutz vor überwältigenden Gefühlen, Stress oder Traumata zu erlangen. Dies kann kurzfristig entlastend wirken, führt jedoch langfristig oft zu weiteren Problemen, da es die Auseinandersetzung mit den tatsächlichen Auslösern der inneren Spannungen verhindert.
was tut ein Depersonalisierender?
Ein Mensch, der Depersonalisation erlebt (also ein "Depersonalisierender"), nimmt sich selbst oft als von sich entfremdet wahr. Dieses Gefühl betrifft sowohl das eigene Selbst als auch den Körper und kann als losgelöst, irreal oder wie ein „Beobachter“ des eigenen Lebens erscheinen.
Typische Verhaltensweisen einer Person mit Depersonalisation:
Passives Beobachten des eigenen Verhaltens: Viele erleben sich als Zuschauer ihres eigenen Lebens, als ob sie ihre Handlungen von außen beobachten, anstatt sie aktiv zu steuern.
Vermeidungsverhalten: Betroffene ziehen sich häufig zurück, vermeiden soziale Situationen oder Situationen, die sie als zu überwältigend empfinden. Sie können Angst haben, dass andere ihre Entfremdung bemerken oder sie als „komisch“ wahrnehmen.
Verstärkter Selbstfokus: Betroffene reflektieren oft intensiv über ihre Symptome und versuchen, die Erfahrung der Depersonalisation zu verstehen oder zu kontrollieren. Diese Fixierung auf das eigene Empfinden kann das Gefühl der Entfremdung verstärken.
Gefühlsabstumpfung: Viele Menschen berichten, dass sie keine oder nur sehr abgeschwächte emotionale Reaktionen auf Dinge haben, die sie früher bewegt haben. Dadurch wirken sie oft apathisch oder gleichgültig.
Körperliche Distanzierung: Der eigene Körper fühlt sich fremd oder unwirklich an. Manche achten vermehrt auf ungewöhnliche körperliche Empfindungen und überprüfen immer wieder, ob sie noch Kontrolle über ihren Körper haben. Andere wiederum meiden es, sich aktiv mit ihrem Körper auseinanderzusetzen.
Realitätszweifel: In Kombination mit Derealisation kann ein Depersonalisierender die Realität seiner Umgebung anzweifeln, was zu wiederholten „Realitätschecks“ führen kann (z. B. ob Dinge sich echt anfühlen oder wie sie auf andere wirken).
Automatisiertes Verhalten: Der Alltag kann als „autopilotartig“ erlebt werden. Die Person führt Handlungen routinemäßig aus, ohne sich wirklich damit verbunden oder präsent zu fühlen.
Warum tut er das?
Depersonalisation ist oft eine Schutzreaktion des Gehirns auf Stress, Traumata oder Überforderung. Diese Mechanismen entstehen, um das Individuum vor intensiven Emotionen oder gefährlichen Situationen zu schützen, indem eine Distanz zum Erlebten geschaffen wird. Daher sind viele dieser Verhaltensweisen (Rückzug, passives Verhalten, emotionale Abstumpfung) ein Versuch, mit überwältigenden Gefühlen oder Belastungen umzugehen.
wie tut es der Depersonalisierer?
Wie ein Depersonalisierender in die Erfahrung von Depersonalisation gelangt oder diese aufrechterhält, lässt sich durch das Zusammenspiel von psychischen, kognitiven und körperlichen Prozessen beschreiben. Dabei gibt es sowohl unbewusste als auch bewusste Mechanismen, die die Entfremdung fördern.
Wie tut er es – auf der kognitiven Ebene:
Dissoziation als automatische Reaktion: Depersonalisation geschieht oft ohne bewusste Kontrolle. Wenn der Depersonalisierende mit intensiven Stressoren oder traumatischen Erinnerungen konfrontiert wird, kann das Gehirn automatisch eine dissoziative Reaktion auslösen. Diese bewusste "Abspaltung" dient als Schutzmechanismus, um schmerzvolle Gefühle oder Überforderung zu reduzieren.
Gedankliche Distanzierung: Ein Depersonalisierender denkt oft wiederholt über seine Empfindungen nach, was als „ruminieren“ bezeichnet wird. Dieser ständige Fokus auf das Gefühl, nicht real oder getrennt von sich selbst zu sein, verstärkt die Erfahrung. Durch das kontinuierliche Beobachten der eigenen Gedanken und Gefühle bleibt die Person in einem Kreislauf der Selbstentfremdung gefangen.
Vermeidung intensiver Emotionen: Durch die Abspaltung von intensiven Emotionen – oft unbewusst – wird die emotionale Verbindung zu Erfahrungen unterdrückt. Dieser Prozess führt zu einem Gefühl der Gefühllosigkeit oder emotionalen Taubheit. Der Depersonalisierende tut dies als eine unbewusste Schutzstrategie, um emotionalen Schmerz oder Überlastung zu vermeiden.
Wie tut er es – auf der körperlichen Ebene:
Reduzierte Körperwahrnehmung: Ein Depersonalisierender kann die bewusste Wahrnehmung des eigenen Körpers mindern. Dies geschieht oft unwillkürlich und kann als ein Gefühl der „Vernebelung“ des Körpers auftreten. Der Körper fühlt sich vielleicht fremd, schwer zu steuern oder unwirklich an, als ob er nicht wirklich „zu mir gehört“.
Automatisierte Handlungen: Ein Depersonalisierender tut oft Dinge, ohne sich aktiv auf den eigenen Körper zu konzentrieren. Bewegungen und Handlungen können sich automatisch und mechanisch anfühlen, als ob die Person im „Autopilot-Modus“ agiert. Es gibt eine Entkopplung zwischen der inneren Wahrnehmung und dem äußeren Tun.
Verstärkung durch Stressreaktionen: Körperliche Reaktionen wie Herzrasen, Muskelspannung oder flache Atmung, die durch Stress ausgelöst werden, können das Gefühl der Depersonalisation intensivieren. Diese körperlichen Symptome verstärken die Wahrnehmung, dass „etwas nicht stimmt“ oder der Körper nicht unter eigener Kontrolle steht.
Wie tut er es – durch Aufrechterhaltung:
Fixierung auf Symptome: Ein Depersonalisierender fixiert sich oft auf das ungewöhnliche Erleben. Durch das ständige Nachdenken über die eigenen Symptome (zum Beispiel: „Warum fühle ich mich so unwirklich?“), bleibt der Zustand bestehen oder verschlimmert sich sogar. Diese Fixierung hält die Aufmerksamkeit auf das Gefühl der Entfremdung.
Vermeidung von Triggern: Oft vermeidet ein Depersonalisierender Situationen, die Stress oder intensive Emotionen hervorrufen könnten. Obwohl dies kurzfristig Erleichterung bringt, verstärkt es langfristig die Tendenz zur Dissoziation, da die emotionale Verarbeitung behindert wird.
Psychischer Rückzug: Ein Depersonalisierender kann sich von zwischenmenschlichen Beziehungen oder Aktivitäten, die früher Freude bereitet haben, zurückziehen. Dies führt zu weiterer Entfremdung, da die Person weniger Verbindungen zu ihrer Umwelt oder ihrem Selbstgefühl aufbaut.
Insgesamt tut der Depersonalisierende dies unbewusst oder als automatisierte Schutzreaktion, um mit überwältigenden Gefühlen oder traumatischen Erfahrungen umzugehen. Die Aufrechterhaltung des Zustands wird oft durch gedankliche, körperliche und emotionale Reaktionen verstärkt, die in einem Kreislauf münden.
verhaltenstherapeutische Behandlung
Bewältigungsstrategien bei Depersonalisations-Derealisations-Syndrom
- Starker, sehr vertrauter therapeutischer Rapport.
- Erden.
- Achtsamkeitsmeditation. Selbstwahrnehmung der Symptomfreiheit.
- Vertiefung in der Wahrnehmungsdynamik dieser Achse: Nach außen Sichtbares gegenüber Von innen Sichtbares.
- Zwangsgedankenstopp.
- Aufmerksamkeitslenkung: Weg von Symptoms-Fokussierung/ ängstlicher Selbstbeobachtung.
- Reduktion einer negativen (katastrophischen) Bedeutung der Symptomatik.
- Reduktion von Vermeidungshandlungen und -Gedanken.
- Verbesserung der Gefühlswahrnehmung, -Benennung und -Ausdruck (Gruppentherapie). Förderung des emotionalen Erlebens, weg vom selbstbeobachtenden Erlebens.
- Umstrukturierung von hiermit verbundenen, dysfunktionalen Vorstellungen über sich selbst und das Verhalten anderer Menschen.
- Symptomtagebuch mit Erfassung damit verbundener Ängsten.
- Psychohygiene. Gesunde Lebensführung.
- Reduktion von übertriebenem Sicherheitsverhalten in Beziehungen/ Angst vor Kontrollverlust.
- Steigerung der Selbstsicherheit.
- Verbesserung der funktionalen Selbst- und Fremdwahrnehmung.
verhaltenstherapeutische Schritte zur Behandlung des Depersonalisation-Derealisation-Syndroms (DDS)
Hier ist eine Beschreibung der ersten sieben verhaltenstherapeutischen Schritte zur Behandlung des Depersonalisation-Derealisation-Syndroms (DDS)
Heute möchte ich Ihnen unsere Vorgehensweise vorstellen, um Ihre Symptome der Depersonalisation und Derealisation gezielt zu behandeln. Hier sind die Schritte, die wir gemeinsam durchgehen werden:
1. Psychoedukation
Wir beginnen damit, dass ich Ihnen ausführlich erkläre, was Depersonalisation und Derealisation sind, wie sie entstehen und welche Rolle sie in Ihrem Leben spielen. Sie werden lernen, dass diese Symptome oft eine Reaktion auf Stress oder Angst sind und dass sie nicht gefährlich sind. Wir werden besprechen, wie das Gehirn diese Erfahrungen als Schutzmechanismus aktiviert und wie Sie die Symptome besser verstehen können.
- Ziel: Durch dieses Wissen wollen wir Ihre Angst vor den Symptomen reduzieren und Ihnen ein Gefühl der Kontrolle geben.
2. Kognitive Umstrukturierung
In diesem Schritt werden wir uns Ihre automatischen Gedanken ansehen, die Ihre Symptome möglicherweise verstärken. Beispielsweise könnten Sie denken: „Ich verliere den Verstand“ oder „Das ist das Ende“. Wir werden gemeinsam diese Gedanken hinterfragen und durch realistischere und weniger bedrohliche Gedanken ersetzen. Dazu nutzen wir Techniken wie das Kognitive Umstrukturieren, bei dem wir die Realität Ihrer Gedanken überprüfen und Anpassungen vornehmen.
- Ziel: Sie werden lernen, Ihre Denkmuster zu ändern, um Ihre Angst zu verringern und besser mit den Symptomen umzugehen.
3. Expositionstherapie
Wir werden systematisch Situationen oder Gedanken konfrontieren, die typischerweise Ihre Symptome auslösen. Dies erfolgt zunächst in einem sicheren Rahmen, manchmal auch in Ihrer Vorstellung. Wir beginnen mit weniger angstauslösenden Situationen und steigern uns allmählich. Das Ziel ist es, dass Sie lernen, dass diese Situationen und Ihre Symptome nicht so bedrohlich sind, wie Sie vielleicht annehmen.
- Ziel: Durch wiederholte Konfrontation werden wir Ihre Angst vor den Auslösern reduzieren und Ihre Fähigkeit verbessern, die Symptome zu bewältigen.
Ich werde Ihnen Techniken beibringen, mit denen Sie lernen, Ihre Gedanken, Gefühle und körperlichen Empfindungen ohne Bewertung zu beobachten. Dazu gehören Achtsamkeitsübungen wie bewusstes Atmen und Body-Scan-Übungen. Diese Methoden helfen Ihnen, die Symptome als vorübergehend und nicht bedrohlich zu erleben, indem Sie lernen, im Moment präsent zu bleiben.
- Ziel: Sie werden lernen, Ihre Symptome neutral zu beobachten, anstatt sie zu bewerten oder gegen sie anzukämpfen.
Wir werden gemeinsam Experimente planen, um Ihre Annahmen über die Symptome zu überprüfen. Zum Beispiel könnten wir eine bestimmte Situation nachstellen, die normalerweise Ihre Symptome auslöst, um zu sehen, wie diese Situation tatsächlich verläuft. Dies hilft Ihnen, die Realität Ihrer Ängste besser zu verstehen und zu überprüfen, ob Ihre Überzeugungen über die Symptome zutreffen.
- Ziel: Durch diese Experimente können wir Ihre Ängste und Fehlannahmen überprüfen und reduzieren.
Wir werden herausfinden, welche Aktivitäten und Verhaltensweisen Ihnen Freude bereiten und Ihr Wohlbefinden fördern. Wir werden uns darauf konzentrieren, diese positiven Aktivitäten in Ihren Alltag zu integrieren und Ihre Erfolge zu belohnen. Das Ziel ist, dass Sie wieder mehr positive Erfahrungen machen, die Ihre Symptome indirekt mildern können.
- Ziel: Erhöhung Ihrer Lebensfreude durch positive Aktivitäten und Belohnungen.
7. Selbstbeobachtung und Fortschrittsüberwachung
Sie werden ein Tagebuch führen, in dem Sie Ihre Symptome, Gedanken und die Fortschritte festhalten. Wir werden regelmäßig gemeinsam diese Aufzeichnungen durchsehen, um Ihren Fortschritt zu bewerten und die Therapie entsprechend anzupassen. Dies hilft uns, Muster oder Auslöser zu erkennen und sicherzustellen, dass wir effektiv arbeiten.
- Ziel: Durch kontinuierliche Überwachung und Anpassung der Therapie können wir sicherstellen, dass Sie auf dem richtigen Weg sind und Ihre Symptome besser kontrollieren können.
Wir werden diese Schritte systematisch und in Ihrem Tempo durchgehen. Jeder Schritt ist darauf ausgelegt, Ihnen zu helfen, besser mit Ihren Symptomen umzugehen und Ihre Lebensqualität zu verbessern.
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